Ein Vierteljahrhundert Degenklirren im Kurpark

Gut gefüllte Teilnehmerfelder und ein Wetter, wie es zum Jubiläum kaum hätte besser sein können: Das 25. Freiluft-Turnier des Fechterrings Hochwald in Weiskirchen begeisterte die Sportler und beeindruckte die Zuschauer.

Diesmal fochten keine Musketiere wie im Film mit ihren Degen um das blanke Überleben. Beim 25. Freiluftturnier des Fechterrings Hochwald Wadern kreuzten unter den Arkaden am Ufer des Weiskircher Kurpark-Weihers vielmehr Fechter in acht Altersklassen ihre Klingen im sportlichen Wettkampf. Bei Kaiserwetter und vor traumhafter Kulisse traten rund 120 Sportler zwischen neun und 80 Jahren aus ganz Deutschland, Frankreich, Luxemburg und Belgien zum Jubiläumsturnier an. Die Schirmherrschaft der Jubiläumsausgabe übernahm Lanrätin Daniela Schlegel-Friedrich, die dem Fechterring für 25 Jahre erfolgreichen Turnierechtsport in einem herrlichen Ambiente gratulierte.

Mit Stolz wies Peter Molter, Vorsitzender und Cheftrainer des veranstaltenden Vereins, unter anderem darauf hin, dass es sich beim Fechterring Hochwald Wadern mit 100 Mitgliedern, davon 50 aktiven Fechtern, um einer der größten Degenvereine des ganzen Saarlandes handelt. „Allein in den vergangenen zehn Jahren haben unsere Fechterinnen und Fechter bei deutschen Meisterschaften acht Medaillen errungen“, sagte Molter – und fügte gleich noch hinzu: „In den vergangenen zwei Jahren qualifizierten sich unsere Mitglieder sogar für sechs Teilnahmen bei Europa- und Weltmeisterschaften.“ Sein früherer Fechtlehrer Dieter Bottler habe schon von Anfang an die Arkaden des Weiskircher Kurpark-Weihers als traumhaften Veranstaltungsort für dieses jährlich ausgerichtete Turnier vorgeschlagen – dort, wo übrigens auch viele Weiskircher gerne den Weihnachtsmarkt sehen würden.

Der Vorsitzende wies gleichzeitig auf die ausgelassene Gemeinschaft von Sportlern und Besuchern hin, die sich an diesem Samstag die großartige Veranstaltung nicht entgehen lassen wollten. Nur einmal – im Jahr 2019 – habe das Turnier bisher wegen Corona ausfallen müssen.

Auf den verschiedenen Planches (Wettkampfbahnen) stellte auch diesmal ausgefeilte Elektronik sicher, dass alle rund 300 Einzelwettkämpfe sportlich fair ausgerichtet werden konnten. Molter erklärt: „Bei unseren Degengefechten gilt der ganze Körper der Sportler als Trefferfläche. Dank der hier aufgebotenen Technik kann jeder Fechter und Zuschauer selbst mit einem Blick auf die Anzeigetafeln feststellen, ob er gerade einen gültigen Treffer gesehen hat oder nicht.“ Traditionell wird mit diesem Freiluftturnier in Weiskirchen die jeweilige Fechtsaison abgeschlossen. Nicht wenige der Teilnehmer reisten mit Siegermedaillen zum Beispiel von deutschen Meisterschaften an – so wie beispielsweise Eva Steffens (TSG Rohrbach Heidelberg) und ihre Freundin Charlotte Marx (Wadern-Krettnich), die während des Gesprächs mit Molter gerade vorbeigingen. „Eva ist dieser Tage von den deutschen Meisterschaften in Bautzen zum dritten Mal mit höchsten Meisterehren zurückgekehrt – und auch Charlotte stand dort mit ihr auf dem Siegertreppchen.“ Solche Erfolge seien insbesondere der eigenen Jugendarbeit zu verdanken. So organisiere der Fechterring Hochwald Wadern jedes Jahr eigene Sichtungen in verschiedenen Grundschulen der Hochwald-Region.

Ein akribisch vorbereiteter Turnierplan sorgte am Samstag dafür, dass alle acht Altersklassen von den jüngsten Fechterinnen und Fechtern bis zu den Senioren zu ihren Kämpfen antreten konnten. Zu den ältesten Teilnehmern zählten übrigens der 80-jährige Dieter Alkämper aus Dortmund und der 74-jährige Dieter Fess aus Homburg. „Schließlich lohnt sich die Teilnahme an diesem einzigen Freiluft-Degenturnier Deutschlands auch für Teilnehmer mit langen Anreisen“, sagt Molter. Und weil er mit dieser Einschätzung offensichtlich nicht alleinstand, wunderten sich an diesem Samstag beim Degenturnier nicht wenige Weiskircher über den ungewohnten Betrieb am Ufer des ansonsten so beschaulich ruhigen Kurpark-Weihers.

Beim 25. Freiluftturnier trugen sich folgende Fechter in die Siegerliste ein:

U 9: Fiete Janssen (Oldenburg); U 11: Robin Szekeres (Luxemburg); männliche U 13: Tom Fey (Bensheim); weibliche U 13: Finja Marx (Fechterring Hochwald Wadern); männliche U 15: Valerio Giannolo (Frankfurt); weibliche U 15: Alina Schmitz, (Fechterring Hochwald Wadern); männliche U 17: Kyano Pieters (Niederlande); weibliche U 17: Lillian Heinrich (Dillenburg); männliche U 20: Joshua Baller (Fechterring Hochwald Wadern); weibliche U 20: Laura Luxenburger (Homburg), Herren: Dietrich Bopp (Fechterring Hochwald Wadern); Damen: Eva Steffens (Heidelberg)Veteranen: Kathrin Nicolay (Fechterring Hochwald Wadern).

Bericht: Dieter Ackermann/Verein
Bild: Peter Molter